Franz Frank
1897 Kirchheim/Teck – 1986 Marburg
Geboren am 7. April als Sohn eines Arztes. 1915 als Kriegsfreiwilliger Kanonier der
Feldartillerie, Einsatz sowohl an der West- als auch an der Ostfront. Rückkehr
unverwundet, aber mit angegriffener Gesundheit. 1919 Universitätsstudium in
Erlangen: Philosophie, Philologie und Kunstgeschichte. 1920 Studium in Tübingen.
Daneben Zeichenunterricht bei Heinrich Seufferheld. Abschluss des Studiums in
Erlangen mit der Dissertation über „Unbeachtete Entwicklungslinien in der Malerei
des 19. Jahrhunderts“. 1921-1925 Studium an der Stuttgarter Kunstakademie
(Arnold Waldschmidt, Robert Breyer.), im WS 1922/1923 in Tübingen zu
anatomischen Studien. Freundschaft mit den Malern Joseph Kneer, Hans Fähnle,
Wilhelm Geyer und dem Dichter Eduard Reinacher. Starke Eindrücke von Gemälden
Noldes und des späten Corinth. 1926 Übersiedlung in den Arbeitervorort Löbtau
bei Dresden. 1927 Heirat; aus der Ehe gehen vier Töchter hervor. Tonige
Landschaften und Bilder mit sozialer Thematik („Großstadtkind“, „Proletarier“),
lithographischer Zyklus „Das kommunistische Manifest“. 1928-1933 jährliche Ausst.
bei der „Juryfreien Kunstschau“ in Berlin. 1929 Übersiedlung nach Lausa bei
Dresden. 1932 Berufung an die Pädagogische Akademie Kassel mit nachfolgender
Entlassung (aufgrund der Brüning’schen Sparmaßnahmen). Nach 1933 als
„entartet“ verfemt. Rückzug in das Atelier Otto Ubbelohdes in Goßfelden bei
Marburg a. d. Lahn. 1936 letzte Teilnahme an Ausst. in Hamburg und in der
Kunsthandlung Gurlitt, Berlin. 1939 Reise nach Sizilien. 1939-1945 erneut
Kriegsdienst als Infanterist, zu Kriegsende schwer verwundet; Lazarettaufenthalte;
Rückkehr nach Goßfelden. 1942 Vernichtung einer Schrift von Benno Reifenberg
über Frank in Stuttgart durch Bomben. 1945 Neubeginn der malerischen Arbeit.
1952 Ausst. beim Frankfurter Kunstverein. 1953 zwei Monate in Jugoslawien,
Dubrovnik. 1954 Übersiedlung nach Marburg a. d. Lahn. 1955 große Kollektivausst.
in Stuttgart. Weitere Ausst. in den nächsten Jahren in Frankfurt, Gießen, Kassel,
Marburg, Siegen, Kirchheim/Teck und Ulm. Ab 1956 ausgiebige Reisen: nach
Jugoslawien, Italien, Ibiza. 1965 Reise nach Griechenland. 1966 Ausst. beim
Stuttgarter Kunstverein. 1967-1970 Studienreisen nach Mallorca, Tunesien und
Ischia. Gestorben am 1. April 1986.
Literaturauswahl:
Rainer Zimmermann, Franz Frank, Leben und Werk des Malers, München, 1985
[Franz Frank], Duckgraphik, Werkverzeichnis, bearbeitet von Rainer Zimmermann,
München, 1994
Ingrid von der Dollen, Franz Frank, Malerei und Grafik, Tutzing, 2009
Ingrid von der Dollen, Franz Frank, Aquarelle • Pastelle, Tutzing, 2009
Ingrid von der Dollen, Franz Frank, Unveröffentlichte Gemälde aus Privatbesitz,
Tutzing 2018
Internet:
Franz Frank
Unterführung, 1929
Öl auf Leinwand
80 x 120 cm
Künstler des Expressiven Realismus